Sehr geehrte Frau Merkel,
der Konflikt zwischen der Islamischen Republik im Iran und Israel droht zu eskalieren. Wir sind über den Weg, der die Islamische Republik in ihrer Außenpolitik gewählt hat und über die Reaktionen, die diese Politik bislang nach sich gezogen hat, sehr besorgt.
Schon im Oktober 2005, als Präsident Ahmaidnedjat seine antijüdischen und antiisraelischen Parolen aussprach, haben wir unsere Bedenken über die feindliche Außenpolitik der Islamischen Republik geäußert. In einem Brief an Sie habe ich mir erlaubt, Sie über eine Entwicklung in der Außerpolitk der Islamischen Republik zu informieren, die mein Land und meine Landsleute in höchste Gefahr bringen wird. Heute sind wir an diesem äußerst gefährlichen Punkt gelangt.
Im Namen meiner Partei und im Namen aller Menschen, die Frieden, Freiheit und Demokratie für den Iran wollen, möchte ich Sie bitten, friedliche Lösungen in der Frage Irans zu suchen. Der Verkauf von Panzern an Saudi Arabien und U-Boote an Israel drohen, die Stabilität in der Region zu gefährden. Wie immer, bitte ich Sie, mit einer klaren Politik gegen die Islamische Republik die freiheitlich-demokratischen Bewegungen im Iran zu unterstützen und den Iranerinnen und Iranern, die auf die Straße kommen, um für ihre Freiheit zu kämpfen, moralischen Beistand zu leisten. Der Sturz der Islamischen Republik ist die einzige Alternative, die den Weg Irans zu einer Demokratie bahnen kann.
Die Geschichte Irans und Israels ist miteinander verflochten. Weder die Iraner noch die Israelis hatten je im Konflikt miteinander gelebt; ganz im Gegenteil: Die Freundschaft beider Völker spielt seit der Geschichte der Gründung Irans die verbindende Rolle. Wir wollen diesen Status, der über 2500 Jahre zurückreicht, beibehalten und abermals darauf hinweisen, dass man die Kluft zwischen dem Regime im Iran und der iranischen Nation nicht außer Acht lassen darf.
Die Bundesrepublik Deutschland kennet den Krieg gegen die Völker und seine nachhaltige Wirkung aus ihrer eigenen Geschichte. Ich darf daran erinnern, dass sich die Bundesrepublik Deutschland darüber im Klaren sein muss, welchen Weg sie im Falle eines Krieges einschlagen will: Sich auf der Seite Israels stellen oder den Frieden bewahren und Menschleben retten? Bestürzt sind darüber, dass der Iran heute in einem deutsch-jüdischen Konflikt instrumentalisiert wird, seit Günter Grass sein neues Gedicht publiziert hat. Ich möchte hier betonen, dass wir uns von diesem Konflikt distanzieren und den Frieden für die iranische Nation wie für unsere israelischen Freunde wünschen.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Nader Zahedi
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