Sehr geehrter Herr Solana,
die Erfahrung hat gezeigt, dass jedes Mal, wenn die Europäische Union mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt ist, nutzt die Islamische Republik im Iran die Situation aus, um ihre menschunwürdige Politik aufs Schärfste voranzutreiben.
Diesmal ging das Diktaturregime im Iran abermals gegen die Baha‘iden und ihre Gemeinden vor. Einige Baha‘iden, die nichts anderes wollen, als ihre Religion leben zu können, sind verhaftet worden. In der Vergangenheit wurden sie Tage lang gefoltert; auch diesmal wird es so sein.
Das islamische Regime geht aber nicht nur den anders Denkenden gegenüber brutal vor, sondern zeigt ihre fundamentalistische Politik auch gegen anerkannte und bei vielen Menschen beliebte Kleriker. Seit einer langen Zeit sitzt Ayatollah Boroujerdi, der im Iran ein hohes Ansehen genießt, im Gefängnis. Der Grund dieser Festnahme ist sein Bekenntnis zur Trennung von Staat und Religion bzw. Charta der Vereinten Nationen für Menschenrechte. Ayatollah Brojerdy ist Gesundheitlich eingeschlagen und in sehr bedrohliche Lebenslage. Die CPI beruft sich auch im Fall von Ayatollah Boroujerdi auf ihren Grundsatz und verlangt einen menschenwürdigen Umgang mit ihm und eine gründliche medizinische Versorgung.
Sowohl im Umgang mit der Baha‘iden-Gemeinde als auch in dem mit Ayatollah Boroujerdi verletzt die Islamische Republik zum wiederholten Male die Menschenrechte. Daher bitten wir Sie darum, in Ihrer Reise in den Iran das islamische Regime zur Freilassung aller politischen Gefangenen und Andersdenkenden zu bewegen.
Mit freundlichen Grüßen
Nader Zahedi
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